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Goodbye
Dirk Baldinger (Radrennsport) und Mike Baldinger (Straßen-Motorradrennen), beide seit 20 Jahren aktiv in ihrer Sportart, sagen dem Profisport "goodbye" und beenden ihre Karriere zum Jahr 2002 dort wo sie auch damals angefangen hatte, in ihrem Heimatdorf Merdingen. Hintergründe erfahren Sie unter Goodbye Part I und Goodbye Part II.

Movie-Trailer zum Goodbye-Race:
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"Keine Blumen, keine Musik und schon gar keine Feier", mit dieser Feststellung wartete die Badische Zeitung im letzten Spätjahr auf, als klar war, dass Dirk Baldinger seine aktive Radsportkarriere beim Team Nürnberger beenden wird. Damit schien die BZ leider Gottes Recht zu behalten, zumindest bis zum heutigen Tage. Was Ende des letzten Jahres noch eine fiktive Idee war, nahm mit der Zeit Gestalt an und endete im heutigen "Goodbye-Race" von Dirk und Mike. Bei der letzten Saisonabschlussfeier, die die Beiden zusam-men mit Jan Ullrich veranstalteten, unkte dieser, "dass eine solche Karriere auch mit einem zünftigen Rennen beendet werden müsse." Gesagt, getan: Heute wird sich Dirk nochmals mit seinen ehemaligen Rennkollegen in den Sattel schwingen und versuchen, den Vorteil bei seinem "Heimspiel" letztmals zu seinen Gunsten zu nutzen. Doch sollte dies nicht gelingen, kann man es als "Radsport-Rentner" gelassener sehen wie noch vor wenigen Monaten, als ihn immer wieder Verletzungen und Stürze plagten, ehe er immer wieder seine Form neu aufbauen und Anschluß an die Top-Fahrer suchen musste. Dies war mit ein entscheidender Grund, weshalb die Karriere des sympatischen "Merdinger Eigengewächses" (seine ersten Radsporterfahrungen machte er beim RV Merdingen) eher zu Ende war, als Allen eigentlich lieb sein konnte. Als junger Fahrer war er beim RV Merdingen aktiv und sein Vater Bernhard, der heute die luxemburgische Nationalmannschaft trainiert, konnte ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen und fördern. Erstmals aufhorchen ließ er mit dem Sieg bei der deutschen Bergmeisterschaft im Jahr 1992, dem er 1994 die Deutsche Straßenmeisterschaft der Amateure folgen ließ. Die Talentsucher der Profiteams wurden aufmerksam und schon in der nächsten Saison war er beim Team Polti in Italien unter Vertrag, wo er einen guten Einstand feierte. Doch schon zu dieser Zeit war das Glück nicht auf seiner Seite und er erlitt nach einem schweren Sturz bei der Tour-de-France einen komplizierten Beckenbruch, der ihn in seiner radsportlichen Entwicklung wieder weit zurück-warf und langwierige Probleme verursachte. Mit viel Energie kämpfte er sich wieder an die Weltspitze heran und wechselte dann zum Team Telekom, wo er beim Vuelta-Sieg von Teamkollege und Freund Jan Ullrich im Jahr 1999 sein schönstes Radsporterlebnis feiern konnte. Nach seinem Wechsel zu Team Nürnberger sollte er das junge Team mit seiner Routine und Erfahrung stärken, was ihm das nachhaltige Verletzungspech jedoch sehr schwer machte. Das Ende der aktiven Laufbahn ist zwar besiegelt, doch dem Radsport will Dirk Baldinger auf keinen Fall den Rücken kehren. In einer Funktionärs- oder Trainertätigkeit sieht er seinen möglichen Wirkungskreis in einem Team. Die anvisierte Ausbildung zum Fitnessfachwirt wird ihm dabei sicherlich hilfreich sein können und auch die detaillierten Kenntnisse der Radsportszene sind ein gutes Rüstzeug für seine weiteren Planungen. Auch wenn er während seiner ganzen Radsportzeit kein Mann der lauten Töne war - laß es noch mal krachen, Goodbye Dirk!!


Photo Collage (270k)


Steckbrief Dirk Baldinger








Noch nicht in der Schule - Gasgriff und Bremse jedoch sicher im Griff. Die ersten Fahrversuche liegen schon 2 Jahrzehnte zurück und haben Mutter Annemarie und Vater Peter einige Nerven gekostet. Zumal damals noch zwei Baldinger's die Crossstrecken unsicher machten und was noch verblüffender war: Man konnte die Beiden nicht unterscheiden. Die Lösung liegt darin, dass es sich bei Mike und Frank um eineiige Zwillinge handelt, die denen das Rennfieber anscheinend von Vater Peter, der ebenfalls schon Motorradrennen fuhr, in die Wiege gelegt wurde. Schon bald dominierten die beiden die Schüler- und Jugendcrossszene in Deutschland, ehe der Wechsel auf die Straße folgte. Im Schwarzwälder Team Ditter sammelte man erste Rennerfahrungen und feierte auch die ersten Erfolge. Nachdem Frank das Motorrad fahren aufgab, blieb Mike Baldinger weiter am "Ball", wechselte in eine höhere Klasse (250 ccm) und fand mit seinem Team Baumaschinen Klingels optimale Voraussetzungen, um seine Ziele zu verwirklichen. Auf Anhieb gelang ihm in der ersten Saison die deutsche Vize Meister schaft und auch bei EM-Läufen und im GP-Zirkus konnte er wichtige Erfahrungen sammeln. Die kommende Saison sollte noch besser laufen für den jungen Merdinger Motorsportler und tatsächlich sicherte er sich überlegen die Deutsche Meisterschaft und in der Europameisterschaft sicherte er sich gegen starke Konkurrenz mit der Winzigkeit von 1 Punkt Rückstand den Vize-Titel. Der Weg in den Grand-Prix-Zirkus schien vorgezeichnet und sollte sich auch verwirklichen. Mit zähem Einsatz und viel Verhandlungsgeschick sicherte sich Mike einen Platz im Team Aral Yamaha Kurz, der ein vielversprechendes Paket geschnürt hatte. Nach zahlreichen Testfahrten sollten die GP's in Südostasien erst mal zum Aufwärmen gedacht sein, ehe man auf den Strecken in Europa richtig angreifen wollte. Leider kam es nicht mehr hierzu, denn bereits beim 3. Lauf in Suzuka rutschte er mit seiner Maschine aus einer Kurve. So weit ein normaler Rennunfall, doch die Auslaufzonen waren viel zu eng und so krachte er mit voller Wucht in die Reifenstapel, wobei er sich die schweren Verletzungen an Oberschenkel- hals und Knie zuzog und noch in Japan operiert wurde. Nach einem schweren Jahr besserte sich sein Zustand und er begann wieder mit dem Training, ehe ihn wiederum ein Rückschlag ereilte. Andauernde starke Schmerzen zwangen ihn zu einer nochmaligen Operation, der noch Weitere folgen sollten. Als er endlich wieder schmerzfrei war, reifte der Entschluß, dem Rennsport lebewohl zu sagen, denn aufgrund der medizinischen Gegebenheiten wäre eine Fortsetzung der Karriere mit unabsehbaren Risiken verbunden gewesen. "Profi-Sport ist schön, solange man oben steht" oder "wenn sie das Budget aufbringen, würde ich auch für eine Kläranlage fahren" (O-Ton Baldinger), zeigen wie hart es in diesem Profi-Geschäft zugeht, obwohl er keine Minute misse möchte und dem Motorradfahren viele schöne Erlebnisse verdankt. Auch er möchte seinem Metier verbunden bleiben, auch wenn er dabei eher an Fahrer- und Sicherheitstraining denkt. Zuerst steht jedoch auch bei ihm die Ausbildung zum Fitnessfachwirt an, ehe er sich seinen nächs-ten Zielen widmen kann und natürlich soll auch er heute noch mal richtig Vollgas geben - Goodbye Mike!!


Photo Collage (280k)


Steckbrief Mike Baldinger
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